was IST
CAre-Arbeit?

Fürsorgearbeit beinhaltet das sich Kümmern um Kinder, Haushalt und/oder andere Menschen, die hilfsbedürftig sind. In unserer Gesellschaft wird diese Care-Arbeit noch immer, das belegen alle relevanten Studien, zum Großteil von Frauen geleistet - unbezahlt und versteckt,  meist neben der Erwerbstätigkeit. Es gibt weltweit unzählige Studien und Forschungsprojekte, die seit vielen Jahren und immer wieder aktuell belegen, dass diese Carearbeit von Weiblichkeit entkoppelt werden muss, um Frauen zu ermöglichen, zu gleichen Anteilen wie Männern am Erwerbsarbeitsleben teilnehmen zu können. Aus Forschung und Wissenschaft gibt es ausreichend fundierte Erkenntnisse. Uns fehlt es aber noch immer an Strategien und Handlungsmöglichkeiten – bezogen auf die politische Gesetzgebung und auf wirtschaftliche Arbeitsstrukturen. That’s why we should care!

Wäre die Lücke in der Verteilung von Fürsorgearbeit
zwischen Männern und Frauen,
der sogenannte Gender-Care-Gap geschlossen,
würden sich demzufolge viele andere Lücken wie etwa der Gender-Pay-Gap oder der Gender-Pension-Gap
ebenfalls schließen lassen.

mind the gap

Vier Kinder sind vor einer Ziegelsteintreppe abgebildet. Ein Kind sitzt auf einem Dreirad, zwei sitzen auf den Stufen, und eines steht daneben.
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GENDER
CARE
GAP

Der Gender-Care-Gap bezeichnet die geschlechtsspezifische Lücke im zeitlichen Aufwand für unbezahlte Sorgearbeit. Er wurde 2019 im Zweiten Gleichstellungsbericht der Bundesregierung entwickelt und wird seitdem fortgeschrieben. Zur Gender-Care-Gap gehören sämtliche Arbeiten im Haushalt und Garten, die Pflege und Betreuung von Kindern und Erwachsenen sowie ehrenamtliches Engagement und unbezahlte Hilfen für andere Haushalte. Frauen wenden pro Tag im Durchschnitt 44,3 Prozent mehr Zeit für unbezahlte Sorgearbeit auf als Männer. Der Gender-Care-Gap führt dazu, dass viele Frauen wirtschaftliche Nachteile haben.

Einer Frau in einer Schürze, die ein Fenster mit einem Tuch reinigt. 
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Gender
Pay
Gap

Der Gender-Pay-Gap ist der Abstand zwischen dem Entgelt der Männer und dem der Frauen. Dabei wird zwischen der bereinigten und der unbereinigten Lohnlücke unterschieden. Unbereinigt lag der Abstand zwischen dem Verdienst der Männer und dem der Frauen laut Statistischem Bundesamt im Jahr 2023 bei 18 Prozent. Bereinigt betrug er 6 Prozent. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland damit auf einem der hinteren Plätze. Die Ursachen hierfür können unterschiedlich aussehen: Frauen arbeiten beispielsweise in schlechter bezahlten Berufen oder erreichen seltener Führungspositionen als Männer. Einige Frauen erhalten auch dann von ihrem Arbeitgeber weniger Lohn, wenn Tätigkeit, Bildungsweg und Erwerbsbiografie vergleichbar mit denen der männlichen Kollegen sind.

Zwei Frauen gehen am Strand entlang.
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GENDER
PENSION
GAP

Der Gender-Pension-Gap ist die Lücke zwischen Männern und Frauen bezüglich der Höhe ihrer Altersrenten, die auch als „geschlechtsspezifische Altersvorsorgelücke“ oder „Rentenlücke“ bezeichnet wird. Diese ergeben sich durch die Dauer der Erwerbstätigkeit und die Höhe der Vergütung. Erwerbsbiographische Ursachen bei Frauen wirken sich z.T. stärker auf die Alterseinkommenslücke aus, als der Gender-Pay-Gap. Der Solidarausgleich in der gesetzlichen Alterssicherung wirkt dieser Tendenz allerdings ein Stück entgegen. 

Nicht die Frauen müssen sich ändern, sondern die Spielregeln

IRIS BOHNET